Erste positive Bilanz zum Schwalbenschutz

 
Erste positive Bilanz zum Schwalbenschutz
 
Im Rahmen des Gebäudebrüter-Projekts „Noch pfeifen es die Spatzen von den Dächern“ wurde 2020 begonnen, Schwalbenkolonien im Landkreis Altötting zu zählen.
Jetzt zogen die untere Naturschutzbehörde und die Ökomodellregion in der Gemeinde Haiming eine erste Bilanz. Ein Fokus im Projekt bilden die Rauch- und Mehlschwalben, die als Gebäudebrüter in Ställen bzw. an Hauswänden ihre Nester bauen. Obwohl beide Schwalbenarten gesetzlich geschützt sind, hat insbesondere der Bestand an Mehlschwalben in den letzten Jahren so stark abgenommen, dass sie deutschlandweit auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft sind.
Mit einer Zählung der Population wollte die untere Naturschutzbehörde einen Überblick bekommen, wo Schwalben im Landkreis Altötting brüten. „Der erste Eindruck ist, dass
Rauch- und Mehlschwalben noch flächendeckend im gesamten Landkreis auf den landwirtschaftlichen Betrieben verbreitet sind“, resümiert Dr. Dorothea Friemel von der unteren Naturschutzbehörde. In städtischen Gebieten sind hingegen nur noch vereinzelt Rauchschwalbenkolonien zu finden.
Lokale Schwalbenpopulationen sollen unterstützt werden, solange ihre Bestände noch nicht auf ein kritisches Maß zurückgegangen sind. Künstliche Nisthilfen können ein kleiner Baustein dafür sein. Die Sparkasse Altötting – Mühldorf stellte hierfür Gelder bereit, und so haben sich in diesem Jahr bereits 18 Landwirte bereit erklärt, zusätzlich zu den bereits bestehenden natürlichen Nestern 57 Nisthilfen für Rauch- und Mehlschwalben aufzuhängen. Nun haben sich auch die beiden Haiminger Landwirte Johannes Hofer und Stefan Forstpointner bereit erklärt, zusätzliche Nisthilfen an ihren Höfen zu montieren. Auch im Bauhof der Gemeinde Haiming werden zukünftig Nisthilfen für Mehlschwalben hängen.
Die Bestandserfassung soll 2021 fortgesetzt werden und Dorothea Friemel wird bei Landwirten, die damit einverstanden sind, Schwalbennester zählen und zu einemmspäteren Zeitpunkt nachsehen, wie die Nisthilfen angenommen werden. Ziel ist es, nicht nur Verständnis zu wecken, sondern auch bei Problemfällen konkrete Hilfestellung zu leisten. Wer auf freiwilliger Basis seine Schwalbenpopulation unterstützen möchte, kann in begrenztem Umfang Nisthilfen von der unteren Naturschutzbehörde erhalten.
Weitere Informationen erteilt Dr. Dorothea Friemel, Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Altötting, Tel. 08671 502 763, Email: Dorothea.Dr.Friemel@lra-aoe.de.
Quelle:
Markus Huber M.A.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Landratsamt Altötting